Am Dienstag fuhren wir von Arusha weiter in Richtung Süden. Unsere erste Station war Moshi. Dort haben wir vergeblich ein Restaurant gesucht, in dem wir einen Lunch essen konnten. Immerhin haben wir eine tanzanische SIM-Karte kaufen können. Mama, Lorena und ich warteten im Auto, bis Papa wieder kam. Als Papa zurückkam, standen einige Typen da, die behaupteten, wir stünden im Parkverbot. Einer drohte sogar, das Büro anzurufen, damit unser Auto eine Radklammer erhält [natürlich war das ein Versuch, Geld aus uns herauszupressen]. Papa antwortete, sie sollen das Büro freundlich von uns grüssen und wir fuhren ab... und liessen sie mit langen Gesichtern stehen. Weiter ging es Richtung Süden. Die Mittagshitze brannte uns auf den Kopf. Wir mussten etwas trinken. Bei einer Tankstelle gab es ein Café mit einem schönen Garten. Dort hielten wir an und tranken ein Bitter Lemon. Nach unserer Abfahrt sahen wir schon bald die Usambara-Berge. In Mombo begann die Bergstrasse nach Lushoto (ehemals Wilhelmstal). Die Bergstrasse wurde von den Deutschen vor mehr als 100 Jahren gebaut. Man sah noch alte Brücken und die Felswand war mit Schutzmauern verbaut. Als wir in Lushoto ankamen war es schon später Nachmittag, weshalb wir direttissima zum Irente View Point fuhren, wo wir unser Zelt aufstellten.
Am nächsten Tag blieben wir am gleichen Ort. Mama und Papa wuschen die Wäsche und wir spielten. Irgendwann langweilte es mich, mit Lorena Federball zu spielen. Darum holte ich den Fussball. Am Wiesenrand sassen zwei Knaben, die mir neugierig zuschauten. Plötzlich kamen sie immer näher und näher. Nach kurzer Zeit spielte ich dem älteren Jungen den Ball zu, und er spielte zurück. Lorena kam und spielte auch mit. Wir begannen richtig Fussball zu spielen. Von allen Seiten kamen immer mehr Kinder. Irgendwann spielte fast das ganze Dorf mit. Das machte mir grossen Spass! Als wir essen wollten, mussten wir ihnen sagen, dass sie nun wieder gehen sollen.
Am Donnerstag brachen wir unser Lager ab und fuhren über die Holperpiste zurück nach Lushoto. In Lushoto wollten wir einkaufen und die Stadt besichtigen. Man sieht immer noch die alten Häuser mit Ziegeldächern, eine Kirche und den alten deutschen Friedhof. Es gibt in Lushoto keinen Supermarkt sondern nur "Dukas" ("Lädeli"), die vorwiegend Seife, Mehl und Zucker verkaufen. Keine Milchprodukte, kein Gemüse, keine Früchte, nur in Plastik verpackte Gummibrote und Gummibuns..., die wir kaufen mussten, weil es sonst nichts gab. Also gingen wir auf den Markt wo es frisches Gemüse und Früchte gibt. Der Markt war sehr dicht, die Wege waren nur einen Mensch breit, rund herum hatte es Stände und Tücher auf denen die Waren feilgeboten wurden. Wir haben Avocados, Tomaten, Pflaumen, Äpfel und Bananen eingekauft. In einem Restaurant assen wir ein Peppersteak und tranken ein Bitter Lemon. Danach fuhren wir durch das idyllische Jägertal bis zur Müller's Mountain Lodge. Dort schlugen wir erneut unser Lager auf. Die Nacht war bitterkalt (so ungefähr fünf Grad!). Es war so kalt, dass wir uns nicht aus dem Schlafsack schälen konnten - eine Einheimische trug einen Norwegerpulli und eine Mütze. Als die Sonne erwachte wurde es schnell schön warm. Nach Morgenessen reisten wir weiter... Von Flurin