Am Freitag den Dreizehnten machten wir am späten Nachmittag eine Stadtrundfahrt mit dem roten Doppeldeckerbus. Das ist eine Rundfahrt durch die ganze Stadt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Waterfront, Innenstadt (Kathedrale, Long Street, Castle of Good Hope, Parlamentsgebäude, etc.), District Six, Tafelberg, Camps Bay, Green Point und wieder zurück zur Waterfront. Gut ist, dass alles auf verschiedene Sprachen über Kopfhörer erklärt wird. Danach assen wir an der Waterfront in einer alten (!) Brauerei Znacht. Eine Live-Band spielte Blues-Songs.
Am Samstag fuhren wir nach Stellenbosch. Das ist eine Ortschaft, die knapp 50 km von Kapstadt entfernt ist. Wir waren überrascht von dieser Stadt. Es hat viele alte Gebäude, die Strassen sind von Bäumen gesäumt und es hat ein schönes Flüsslein, das durch den Ort fliesst. Zuerst mussten wir noch das Rugby-Stadion suchen. Als wir es gefunden hatten, kauften wir die Tickets. Aber es waren keine Tickets für einen spezifischen Match sondern dass man ins Stadion rein durfte. Und wir Kinder mussten gar nicht bezahlen. Das heisst das wir EIN-EIN HALB MÄTCHE SCHAUEN KONNTEN!!! Welche Mannschaften zuerst spielten, weiss ich nicht. Den Match, den wir sehen wollten, war Western Province vs Pampas XV. Das war ein interessanter Match. Western Province, für die ich war, gewann. Nachdem der Match zu Ende war, gingen wir in noch etwas essen. Ich hatte Chicken Mayonnaise Tortilla. Das war sehr lecker.
Am Sonntag schliefen wir aus und später am Tag spielten wir ausgiebig am Strand. Am Montag gingen wir schon wieder nach Stellenbosch, weil Papa einen Termin an der Uni hatte. Mama, Lorena und ich machten einen Spaziergang durch den Ort. Am Nachmittag fuhren wir durch das Weinland nach Franschhoek. Dort degustierten Mama und Papa Wein auf einem Weingut. In Franschhoek leben viele französischstämmigen Leute, deshalb auch der Name. Die Rückfahrt führte uns über Paarl, doch dieser Ort ist nicht so speziell. Der Dienstag war wenig erlebnisreich, weshalb ich ihn nicht weiter beschreibe.
Der Mittwoch hingegen schon: wir besuchten Robben Island. Das ist eine Insel ausserhalb der Tafelbucht, die für lange Zeit als Gefängnisinsel verwendet wurde. Der berühmteste Gefangene ist wohl Nelson Mandela. Unsere Tour hätte eigentlich um 13 Uhr beginnen sollen, doch weil das Schiff kaputt war, konnten wir unsere Tickets umbuchen. Wir nahmen die Tour um 15 Uhr. Ich fand es brutal diese Insel anzuschauen, weil sie so trostlos ist und sehr trocken. Das Gefängnis fand ich sehr traurig. Ein ehemaliger politischer Gefangener erzählte uns über das Leben im Gefängnis. Er sagte auch, was sie zum Essen bekamen: zum Frühstück erhielten sie mit Meerwasser gekochtes Porridge und als zweites Essen Maisbrei mit einem Klumpen Schweinefett! Auch den Tee kochten sie mit Meerwasser. Diese Männer wurden schlimm behandelt. Auch die Briefe wurden nur an die Gefangenen weitergeleitet, wenn sie auf Englisch oder Afrikaans geschrieben waren. Ausser einem: als Nelson Mandela mitgeteilt worden war, dass sein Sohn in einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Er durfte nicht an die Beerdigung gehen. Wir sahen auch noch seine Gefängniszelle. Von Flurin
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