Montag, 26. März 2012

Sun City

Am 22. März, Punkt 12 Uhr, erreichten wir Südafrika. Die Strasse führte zuerst durch das Madikwe Game Reserve (wir sahen keine Tiere) bis nach Zeerust, wo wir zuerst Geld holten und etwas essen gingen. Da wir nicht wussten, ob und wie unser Auto in Südafrika versichert ist, suchten wir eine Person, die uns Auskunft geben konnte. Schon an der Grenze wussten sie nichts, diese schickten uns zum Strassenamt und so weiter und so fort… am Schluss landeten wir bei einer Lebensversicherung, die uns natürlich etwas aufschnorren wollten… darauf wurde es uns zu blöd und wir fragten bei einer Autowerkstatt nach. Der Eigentümer stand gerade dort und weil er auch noch eine Tankstelle besitzt, wusste er, dass die Haftpflicht über die Benzinsteuer gedeckt ist. Darum konnten wir endlich weiterfahren. Mittlerweile war es schon wieder spät geworden und wir brausten mit Volldampf nach Sun City. Um 18 Uhr waren wir da. Wir mussten beim Gate das Hotel buchen, da wir sonst den Eintritt hätten bezahlen müssten. Nach einem feinen, südafrikanischen Abendessen sanken wir ins Bett.Am Freitag gingen wir ins Valley of Waves. Dort hat es ein Wellenbad (Wave Pool) mit 2 m hohen Wellen. Es hatte auch noch mega-coole Wasserrutschen und einen Lazy River wo man mit einem Schwimmring rund um eine Insel fahren kann. Am Abend machten wir einen Spaziergang dem See und dem Golfplatz entlang und endeten in einem Urwald mit einer prekären Hängebrücke. Am Abend war das Buffet indisch, doch ich merkte keinen grossen Unterschied zum Vorabend.
Am Samstag fuhren wir (Mama, Flurin und ich) mit dem Stimela Train, gingen Mini Golfen und ins Kinder-Casino. Um 15 Uhr verliessen wir Sun City und fuhren weiter Richtung Süden. Wir machten Bekanntschaft mit einem lustigen, theatertauglichen Polizisten, der uns beinahe eine halbe Stunde aufhielt. Er fragte uns dies und das und jenes. Endlich konnten wir weiterfahren. In Koster hatten wir wieder einmal skurrile Einkaufserlebnisse und wir fuhren noch bis Lichtenburg, wo wir auf einem netten Zeltplatz übernachteten. Von Lorena


Gaborone oder auch Gabs

Umgangssprachlich sagen hier alle Gabs zu Gaborone. In Gabs schliefen wir endlich wieder einmal in einem Hotel. Am Montag (19.3.) besuchten wir das Café, in das Mma Ramotswe jeden Samstag nach dem Posten geht und dort einen Tee trinkt und Donut verspeist. Auf der Terrasse hat es neuerdings ein Schild auf dem folgendes steht: „Mma Ramotswe Tea Corner“. Am Abend machten wir uns auf die Suche nach dem Swiss Chalet. Doch vergeblich. Im Dunkeln war nichts zu machen. Also gingen wir wieder einmal ins Spur, wo es auch ein Trampolin und eine Play Station hatte. Ich fragte eine Kellnerin, ob sie die Play Station anstellen könnte. Sie konnte es nicht, darum holte sie einen Elektriker. Dieser schaffte es, doch dann als die Play Station gestartet war, kam die Aufschrift: Walt Disney’s Masterpiece Princess World. Schon dann dachte ich: „Jesses Gott!“ Aber als es dann im Spiel darum ging, Prinzessinnen anzuziehen, wurde es mir zu blöd und ich ging aufs Trampolin. Lorena kam auch aufs Trampolin und wir spielten zusammen.

Papa war schon längere Zeit mit zwei Musiklehrern der internationalen Schule Gaborone in Kontakt. Am Dienstag erhielt er um 7.00 Uhr ein SMS, dass er um 7.15 Uhr in der Schule sein soll. Das war ein wenig knapp! Doch Papa versuchte sein Bestes. Am Nachmittag gingen wir Pizza essen bei Debonairs. Danach ging Papa zum Coiffeur. Während dieser Zeit gingen Mama, Lorena und ich nochmals das Swiss Chalet suchen, doch auch bei Tag war unauffindbar. Zufälligerweise war der Coiffeur einer der ca. 20 Schweizer in ganz Botswana und das Swiss Chalet gehörte seiner Tante und seinem Onkel. Er wusste, dass es das Swiss Chalet schon seit einiger Zeit nicht mehr gibt (in unserem Reiseführer, Auflage 2011, haben sie das noch nicht gemerkt…). Am späten Nachmittag fuhren wir zum Gaborone Dam. Den Dam sahen wir leider nicht, dafür einen wunderschönen Garten mit einem tollen Spielplatz.
Wir hatten geplant, am Mittwoch weiter nach Südafrika zu fahren, doch wir entschieden uns dagegen, weil wir endlich unsere Wäsche waschen wollten. In Gabs hat es einen Waschsalon, wo man mit Münzen in uralten, nur halb funktionstüchtigen Waschmaschinen selber waschen kann. Da es auch noch Tumbler hatte, nutzten wir dieses Angebot. Wir hatten drei Ladungen Wäsche, doch am Ende dauerte alles viel länger, als gedacht: eine Maschine mussten wir zweimal waschen, weil das Waschmittel nicht ausgespült war (die anderen zwei Wäschen waren auch nicht gerade überzeugend sauber) und wir mussten jede Wäsche zwei- bis dreimal tumblern, bis sie so trocken war, dass wir sie wieder einpacken konnten! Zwar war nun die ganze Wäsche gewaschen, doch wir machten uns ein wenig Sorgen wegen der Krätze…
Am Donnerstag, nach einer Nacht in einem anderen Hotel, fuhren wir endlich weiter nach Südafrika. Der Grenzübertritt bei Tlokweng war überhaupt kein Problem und war sehr schnell erledigt. Von Flurin

Mittwoch, 21. März 2012

Durch die Kalahari

Kurz nach Maun beginnt die Kalahari. Das ist eine grosse Wüste, die sehr einsam ist. Grosse Teile der Kalahari bestehen aus Baum- oder Buschsavanne. Gesamthaft brauchten wir drei Tage, um sie zu durchqueren. In Ghanzi musste der Ländi zum dritten Mal zu einem Mech und wir besuchten dort ein kleines San-Museum. Die San, ein anderer Name ist auch Buschleute, leben schon seit tausenden von Jahren in der Kalahari. Durch die Bildung des Nationalparks wurden sie aus ihrem Lebensraum vertrieben, weshalb sie nicht mehr so leben können, wie sie wollen. Den Eltern geht es sehr schlecht und die Kinder rennen von zu Hause weg und leben auf der Strasse. Das ist sehr traurig. Man glaubt es kaum: bis vor 60 Jahren war es möglich, eine offizielle Abschusslizenz für einen San zu kaufen. Die San galten zu jener Zeit als halbe Tiere!!! Die San bestimmen alles zusammen und haben keinen Häuptling. Deshalb wird ihnen kein Stammesland gegeben und sie können nicht mehr jagen.
Wir übernachteten zwei Nächte (Donnerstag und Freitag) in Ghanzi auf einem Zeltplatz mit den schönsten WCs. Dort hatte es Gehege mit Geparden, mit Kalahari Löwen und Wildhunden. Die Wildhunde kriegten gerade ihr Essen (nicht gerade appetitlich!) und wir durften in den Käfig hineingehen und aus der Nähe zuschauen. Diese Wildhunde bellen nicht, sie winseln eher.



Kurz vor Kang überquerten wir den südlichen Wendekreis. Damit verliessen wir die Tropen. Am Samstag übernachteten wir in Kang und fuhren am Sonntag nach Gaborone. Wir nahmen den Weg über Tsetseng, doch dort stimmten alle Karten nicht, die wir dabei hatten und wir mussten einen Umweg über Motokwe machen. Das war unser Pech, doch das Glück für einen Mann, der mit seinem Pick-up seit dem letzten Abend mit einer Panne im Busch hängengeblieben war. Er bat uns um Wasser und um eine Pumpe. Das Wasser trank er ohne Absetzen leer. Nachdem wir seine beiden platten Pneus gepumpt hatten, und sie sich gleich wieder begannen zu entleeren, kam zum Glück noch ein weiteres Auto vorbei, das zufälligerweise genau ein passendes Ersatzrad dabei hatte. So konnten wir weiterfahren. Die Strasse führte an Lethlakeng und Molepolole vorbei und schliesslich erreichten wir am Sonntagabend Gaborone. Von Lorena und Flurin

P.S. In der Kalahari kann es auch regnen!

Donnerstag, 15. März 2012

Maun

Maun ist das Zentrum im nördlichen Teil Botswanas und doch ein völliges Nest. Immerhin hat es viele Supermärkte und das Einkaufen ist einfach. Zuerst mussten wir wieder einmal ausschlafen und uns von den Strapazen erholen. Wir verbrachten insgesamt vier Nächte in Maun... und endlich hatten wir wieder einmal Telefon- und Internetzugang! Am Dienstag erlebten wir etwas Grossartiges: wir flogen mit einem kleinen Propellerflugzeug mit fünf Sitzen über das Okawango-Delta! Leider war der Flug so holprig und der Pilot machte solche Steilwandkurven, dass es Lorena wieder einmal übel wurde… (was nachher geschah könnt ihr bei "Flug statt Fahrt" nachlesen). Der Flug war toll, denn der Pilot flog so niedrig, dass wir die Tiere sehen konnten. Wir sahen Zebras, eine riesige Büffelherde, Elefanten mit Babys, Nilpferde und noch viele andere Tiere. Das System des Okawango-Deltas war sehr interessant, denn man sah die verschiedenen Flüsse, Seen und Tümpel. Wegen Lorenas Übelkeit kehrten wir eine Viertelstunde früher um, doch das war am Ende unser Glück: es kam eine Gewitterfront direkt auf uns zu. Wir erreichten den Boden gerade noch rechtzeitig...
In Maun gibt es auch eine französischsprechende Schweizerin, die seit 24 Jahren in Botswana lebt. Sie hat hier ein Restaurant, wo wir am Montag feine Baguettes-Sandwiches und am Mittwoch Schnitzel mit Rösti-Tätschli zu uns nahmen. Mmmh, war das fein! Von Flurin und Lorena




Mittwoch, 14. März 2012

Im wilden, einsamen Botswana

Nach dem Aufenthalt in Kasane fuhren wir am Donnerstag (8. März) in den Chobe Nationalpark. Zu Beginn der Fahrt fuhren wir dieselbe Strecke, die wir am Vortag vom Fluss aus gesehen hatten. Von der Strasse aus sahen wir jedoch viel weniger Tiere als vom Schiff aus. Der Chobe Nationalpark hat ein unregelmässige Form, weshalb die Strasse bei Ngoma Bridge aus dem Park hinaus- und einige Zeit später wieder hineinführt. Der ganze Park ist sehr gross und abgeschieden. Es hat keinen Mobiltelefonempfang und man sieht manchmal den ganzen Tag niemanden. So erreichten wir über eine sandige Piste gegen Abend Savuti. Dort hatten wir einen Zeltplatz gebucht (gesamthaft hatte es nur 10 Stellplätze). Zeltplatz ist ein grosses Wort, weil alle Plätze total verstreut im Busch lagen und so weit von den sanitären Anlagen entfernt waren, dass man mit dem Auto aufs Klo oder duschen fahren musste. Das war nötig, denn wir hörten die Löwen knurren und die Elefanten spazierten mitten durch das Camp. Wir müssen darum wohl nicht erwähnen, dass es KEINEN Zaun hatte!!!
Den Freitag verbrachten wir in Savuti. Am Morgen gingen wir auf einen Game-Drive. Weil grosse Teile überschwemmt waren, war es nicht so einfach, die geplante Route zu fahren. Wir trafen eine nette südafrikanische Familie mit zwei Kindern, und da wir nun zwei Autos hatten, die sich im Notfall aus dem Schlamm herausziehen konnten, versuchten wir die Piste durch den Sumpf zu finden. Doch der Sumpf endete im Busch, so dass die Autos nicht mehr durchkamen. Also kehrten wir um und fuhren denselben Weg wieder zurück. Am Nachmittag kamen die Kinder zu uns auf unseren Stellplatz und wir spielten zusammen. Das war schön! Endlich wieder einmal Kinder. Da es den anderen auch so gefallen hat, luden sie uns zum Abendessen ein. Doch vorher gingen wir nochmals auf einen kurzen Game-Drive. Unsere neuen Freunde besuchten wir auch mit dem Auto, obwohl ihr Platz nur etwa zweihundert Meter von unserem entfernt war. Wir verbrachten einen gemütlichen, lustigen Abend zusammen.


Am Samstag gingen wir am Morgen nochmals auf einen Game-Drive, doch dieser endete schon kurze Zeit später, d.h. etwa 10 km vom Camp entfernt, mitten in der Wildnis, mit einer Panne: der Kühlriemen war aus der Rolle gesprungen, weshalb die Kühlung nicht mehr funktionierte. Wir schafften es zum Camp zurück, indem wir immer wieder ein Stückchen fuhren und dann etwa eine Viertelstunde warteten, bis der Motor abgekühlt war. Unser grosses Glück war, dass ein Mechaniker im Camp anwesend war, der nach kurzer Untersuchung herausfand, dass die Wasserpumpe kaputt war. Zum Glück hatte er per Zufall eine passende da. Nach zwei Stunden war diese eingebaut und wir konnten um 12 Uhr endlich frühstücken!


Danach fuhren wir weiter in den Moremi Nationalpark. Da die Route über das North Gate überschwemmt war, mussten wir über das South Gate fahren, was einen riesigen Umweg bedeutete! Bei Sandpisten dauert ein Umweg noch viel länger. So erreichten wir das Xakanaxa Camp erst nachts. Niemand war mehr da, zum Glück wussten wir, welcher Platz uns zugewiesen war. Nach noch späteren Znacht sanken wir müde in unsere Schlafsäcke!
Am Sonntagmorgen machten wir einen richtigen, gemütlichen Zmorge und wir fanden es schade, dass wir schon wieder gehen mussten. Als wir unsere Sachen zusammengepackt hatten und losfahren wollten, merkten wir, dass der Ländi wieder ein Problem hatte: diesmal die Lichtmaschine. Unser Glück war, dass es in der Nähe ein Camp hatte, das einen Mechaniker beschäftigte. Nach endlosem Warten und einem herausgefallenen Zahn von Lorena, durfte der Mechaniker (er musste auf das OK des Managements warten) einen Blick in den Motor werfen. Zum Glück war es kein schwerwiegendes Problem, so dass wir weiterfahren konnten. Wir entschieden uns deshalb, nicht die kürzeste Route zu nehmen, damit wir auch noch etwas bei Tag von diesem Park sehen konnten. Der Weg führte über vier „Brücken“, die ziemlich prekär waren… eine der Brücken haben wir zum Glück umfahren. Da die Pisten so schlecht waren (Sand, Schlamm, Wasser, Schotter) brauchten wir wiederum Stunden, bis wir müde und hungrig (das Brot war inzwischen ungeniessbar geworden) in Maun eintrafen. Von Lorena und Flurin


Pünktlich um 18 Uhr

Nach diesen Geschichten mit den Ameisen und den Polizisten erreichten wir den Grenzort Kazungula erst um halb fünf Uhr. Alle Formalitäten gingen sehr schnell, das Einzige was uns aufhielt, war ein stürmisches Gewitter. Der eigentliche Grenzübertritt war lustiges Erlebnis: das Niemandsland war der Zambezi-Fluss! Der Wellengang war hoch, deshalb konnte die Fähre nicht abfahren und wir mussten warten, bis sich der Sturm ein bisschen gelegt hatte. Wir mussten mit einer „kriminellen“ Fähre mit Aussenbordmotor hinüberfahren. Wir hatten grosses Glück, dass wir es gerade noch rechtzeitig schafften, in Botswana einzureisen, denn der Grenzübergang schliesst pünktlich um 18 Uhr.


Wir fuhren noch bis Kasane und zelteten die nächsten drei Nächte bei der Chobe Safari Lodge. Auf dem Weg dorthin sahen wir neben der geteerten Hauptstrasse Elefanten, die dort gemütlich grasten. Am Dienstag schauten wir uns Kasane an und gingen einkaufen. Am Mittwoch gingen wir nochmals auf eine River Cruise, diesmal auf dem Chobe River. Es hatte sehr viele Tiere, doch der Kapitän fuhr viel zu nahe an die Tiere heran. Wir sahen ein Krokodil mit offenem Mund, einen verletzten Büffel und eine ganze Elefantenfamilie, die am Fluss trinken ging. Das Baby rannte voraus. Nach drei Stunden kehrten wir zurück. Von Flurin und Lorena

Mosi-Oa-Tunya… Rauch, der donnert!

Am Freitagmorgen (2. März) ging die Reise Richtung Süden wieder weiter. Zuerst mussten wir jedoch noch Brot und Gas besorgen. In ganz Tanzania und Zambia war es nicht möglich gewesen, unsere Gasflasche aufzufüllen, weil hier ein anderes Flaschensystem verwendet wird, das mit unserem nicht kompatibel ist. Endlich fanden wir einen Hinterhofhändler, der einen Adapter für unseren Schlauch hatte. So kauften wir halt auch noch eine neue Gasflasche. Etwas ausserhalb von Lusaka kauften wir beim deutschen Metzger Wienerli, Steaks und Wurstwaren. Der Fleischkäse war enttäuschend, weil er Leber drin hatte. 
Die Fahrt ging über den Kafue River an Zuckerrohrfeldern entlang (diese waren schwierig zu entdecken) und endete an diesem Tag auf der Moorings Farm bei Monze, wo es einen idyllischen Zeltplatz hatte. Auf dieser Farm arbeitet auch ein Schweizer als Maschinenmech, der es offensichtlich genoss, wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen...
Am Samstag fuhren wir weiter bis nach Livingstone wo wir auf dem Waterfront-Zeltplatz unser Lager aufschlugen. Hier überfielen uns Tausende von Ameisen, die es sich in unserem Zelt und im Ländi gemütlich machten und damit unsere Reise für lange Zeit beeinflussten…


Am Sonntag besuchten wir eines der sieben Weltwunder: die Victoria-Fälle! Es war so nass wie unter der Dusche. Die Kleider waren pflotschnass. Wir gingen über eine beängstigende Hängebrücke. Neben uns tobten die Fälle, unter uns der Zambezi und über uns die Gischt. Da es sich bei dem Weg um einen Rundgang handelte, mussten wir zweimal über diese Brücke!


Am späten Nachmittag machten wir eine Flussfahrt mit der African Queen. Wir sahen ein riesiges Krokodil, einige Nilpferde, viele Vögel und die Landschaft war beeindruckend.
Am Montag wollten wir eigentlich früh weiterfahren, doch die Ameisen beanspruchten unsere volle Aufmerksamkeit, weshalb wir erst nachmittags losfahren konnten. In Livingstone wurden wir erneut aufgehalten: eine dubiose Strassensperre wollte Geld. Da uns das komisch vorkam (alle anderen wurden nicht gestoppt), kehrten wir um und gingen zur Polizei. Weder die Polizei noch die Distriktverwaltung wusste etwas von dieser Sperre, weshalb wir zwei Polizisten mitnahmen. Das was eine richtige Matatu-Fahrt (Gugelifuhr): Lorena sass bei Mama auf dem Schoss, Flurin bei Lorena im Sitz und beide Polizisten quetschten sich auf den Beifahrersitz. Die Typen bei der Strassensperre machten grosse Augen! Damit hatten sie nicht gerechnet. Nachdem wir die Polizisten zurückgebracht hatten, konnten wir frei durchfahren.

Lusaka

Am Dienstag (28.2.) fuhren wir vom Forest Inn weiter nach Lusaka. Wie ihr sicher schon gemerkt habt, dauert es immer länger, bis wir wieder einmal den Blog nachführen können. Hier in Afrika ist der Internetzugang wirklich ein Problem: nur in den grösseren Städten (Nairobi, Dar-es-Salaam, Lusaka etc.) ist es einfacher.
Der Mittwoch war geprägt von der Suche nach einer Kieferorthopädie-Praxis… das war gar nicht so einfach! Flurin hatte schon länger Schmerzen an seinem Fixierungsdraht. Schlussendlich fanden wir eine Zahnärztin über das Schweizer Konsulat, die das Problem lösen konnte. Ausser dieser schwierigen Angelegenheit hatten wir in Lusaka nicht viel zu tun, wir kauften ein, führten den Blog nach (Lorena, Flurin und Mama) oder besuchten die internationale Schule (Papa). Wir assen dreimal italienisch, die Qualität steigerte sich von ungenügend bis super! Lusaka ist eine schöne Stadt. Mama und Papa waren schon einmal vor 20 Jahren hier, und sie waren überrascht, wie sich diese Stadt entwickelt hat.

Donnerstag, 1. März 2012

Regenzeit

Nach der Grenze fuhren wir noch 60 km bis zum King's Highway in Kalungu. Der Zeltplatz war sehr romantisch und abgelegen, es gab keinen Strom, nur eine kleine Solaranlage. Die Lampe brannte etwa eine halbe Stunde, dann war der Solarstrom alle - zum Glück gab es auch noch Petroleumlampen, die die stockdunkle Nacht ein bisschen erhellten.
Wir hatten erst das Dachzelt aufgestellt, als es zu regnen begann. Es war ein solcher Platzregen, dass der Boden sofort überschwemmt war. Als der Regen kurze Zeit später wieder aufhörte, erkannten wir unsere Chance und stellten die Zelterweiterung auf. Kaum waren wir fertig, begann es schon wieder zu regnen.
In Südtanzania erlebten wir die ersten Anzeichen der Regenzeit, in Nordzambia war sie schon im vollen Gange. In der Regenzeit regnet es nicht den ganzen Tag, sondern es regnet mal eine Stunde oder auch zwei, und dann scheint die Sonne wieder. Meistens gehört auch ein Gewitter dazu. Ich finde es interessant: wenn man auf dem Teer fährt, dann kommt so eine Regenwand und es regnet wie aus Kübeln. Nach einiger Zeit ist die Regenfront vorbei und es schont wieder.


Am Sonntag fuhren wir die Great North Road 750 km (REKORD!!!) gegen Süden. Ich weiss es tönt verrückt, aber wir haben uns dazu entschieden, um damit die Regenzeit so schnell wie möglich zu durchqueren. Nordzambia ist sehr einsam und ländlich: hunderte von Kilometern ist nichts als Busch. Keine Dörfer, keine Städte - Menschen hat es trotzdem überall. Schaut doch mal auf einer Karte! Die Versorgung ist hier auch sehr schwierig - einkaufen, ausser Früchte und Gemüse, ist unmöglich. Nach diesem langen Fahrtag erreichten wir spätabends den Forest Inn Zeltplatz südlich von Mkushi. Dort bauten wir am Montag einen Wasch- und Plägerruhetag ein. Der Tag war trocken und sonnig, alle unsere nassen Sachen konnten trocknen. So machte uns der kurze Schauer am Abend nichts aus. Von Flurin

Grenzübertritt nach Zambia

Die letzte Nacht in Tanzania verbrachten wir bei der Utengule Coffee Farm Lodge westlich von Mbeya. Hier regnete es am Abend erneut. Wir übernachteten auf dem Helikopter Landeplatz, der zum Glück an diesem Abend nicht benutzt wurde. Obwohl wir bei einer Kaffeefarm (wo Kaffee angebaut wird) übernachteten, war der im Restaurant servierte "Kaffee" wie Wasser.
Am nächsten Morgen (Samstag, 25. Februar), fuhren wir zur Grenze (Tanzania-Zambia). Der Grenzort von Tanzania heisst Tunduma. Dort erledigten wir noch einige wichtigen Dinge: tanken, Geld wechseln (von Tanzania Shilling in Zambia Kwacha... das war ein Riesenchaos!).


Doch am Zoll ging es erst richtig los! Wir brauchten zweieinhalb Stunden, bis wir das ganze Grenzklimbim erledigt hatten. Ein "Bürogebäude" war speziell interessant: es war eher ein Schuppen, in der Mitte standen drei Bürotische, der Rest war vollgestopft mit beschlagnahmten Dingen wie beispielsweise einer ganzen Lastwagenladung, ein Töff, eine Stossstange und noch vieles mehr. Vielleicht wäre alles ein bisschen schneller gegangen, wenn nicht hunderte von Händlern auf dem Zollgelände und im Niemandsland (es war nicht niemand da!) den Leuten etwas andrehen wollten. Von Flurin

Quer durch Tanzania

Am Mittwoch sind wir in Dar es Salaam abgefahren. Wir fuhren auf der Strasse (Tanzam-Highway) Richtung Zambia. Die ersten 100 km hatte es sehr viel Verkehr. In Morogoro tranken wir etwas in einem lustigen Hotel: die Hühner liefen frei auf der Terrasse und im Garten herum und das, was sie hinterliessen, beschreiben wir jetzt nicht im Detail...
Die grosse Ost-West-Verbindungsstrasse führt kurz nach Morogoro direkt durch den Mikumi Nationalpark. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wäre eigentlich 70 km/h, doch alle (mit einer Ausnahme...) fuhren wie die Sau! Der Verkehr in Tanzania ist sowieso kriminell, die Busse sind am schlimmsten!
Wenn man nicht wie die Sau fährt, sieht man dafür mehr Tiere: wir sahen Elefanten, Giraffen, Büffel, Affen und viele Gazellen!


Kurz nach dem Nationalpark erreichten wir unser Tagesziel: die Tan-Swiss-Lodge. Als wir das Zelt aufgestellt hatten, begann es zu regnen. Nicht wie in der Schweiz, sondern wie aus Kübeln! Zum Znacht ging wir ins Restaurant und assen Älplermagronen! In der Nacht tobte das Unwetter mit Donner und Blitzen weiter. Das fand ich nicht gerade angenehm (im Zelt auf dem Dach des Ländis).
Am nächsten Tag fuhren wir bis Kisolanza und zelteten beim Old Farmhouse, wo es wieder regnete. Dazwischen versuchten wir wieder einmal einzukaufen, diesmal in Iringa. Doch auch hier ist nicht viel los... was es jedoch überall am Strassenrand gibt, sind wunderschöne Früchte und Gemüse.
Am Freitag führte uns die Route durch ein grosses Sumpfgebiet. In Makambako drehte die Strasse nach Westen. In Mbeya, der letzten grösseren Stadt in Tanzania, versuchten wir nochmals einzukaufen... es war wieder einmal unmöglich, das zu kriegen, was wir wollten, doch Pringles gibt es überall! Von Lorena