Mittwoch, 14. März 2012

Im wilden, einsamen Botswana

Nach dem Aufenthalt in Kasane fuhren wir am Donnerstag (8. März) in den Chobe Nationalpark. Zu Beginn der Fahrt fuhren wir dieselbe Strecke, die wir am Vortag vom Fluss aus gesehen hatten. Von der Strasse aus sahen wir jedoch viel weniger Tiere als vom Schiff aus. Der Chobe Nationalpark hat ein unregelmässige Form, weshalb die Strasse bei Ngoma Bridge aus dem Park hinaus- und einige Zeit später wieder hineinführt. Der ganze Park ist sehr gross und abgeschieden. Es hat keinen Mobiltelefonempfang und man sieht manchmal den ganzen Tag niemanden. So erreichten wir über eine sandige Piste gegen Abend Savuti. Dort hatten wir einen Zeltplatz gebucht (gesamthaft hatte es nur 10 Stellplätze). Zeltplatz ist ein grosses Wort, weil alle Plätze total verstreut im Busch lagen und so weit von den sanitären Anlagen entfernt waren, dass man mit dem Auto aufs Klo oder duschen fahren musste. Das war nötig, denn wir hörten die Löwen knurren und die Elefanten spazierten mitten durch das Camp. Wir müssen darum wohl nicht erwähnen, dass es KEINEN Zaun hatte!!!
Den Freitag verbrachten wir in Savuti. Am Morgen gingen wir auf einen Game-Drive. Weil grosse Teile überschwemmt waren, war es nicht so einfach, die geplante Route zu fahren. Wir trafen eine nette südafrikanische Familie mit zwei Kindern, und da wir nun zwei Autos hatten, die sich im Notfall aus dem Schlamm herausziehen konnten, versuchten wir die Piste durch den Sumpf zu finden. Doch der Sumpf endete im Busch, so dass die Autos nicht mehr durchkamen. Also kehrten wir um und fuhren denselben Weg wieder zurück. Am Nachmittag kamen die Kinder zu uns auf unseren Stellplatz und wir spielten zusammen. Das war schön! Endlich wieder einmal Kinder. Da es den anderen auch so gefallen hat, luden sie uns zum Abendessen ein. Doch vorher gingen wir nochmals auf einen kurzen Game-Drive. Unsere neuen Freunde besuchten wir auch mit dem Auto, obwohl ihr Platz nur etwa zweihundert Meter von unserem entfernt war. Wir verbrachten einen gemütlichen, lustigen Abend zusammen.


Am Samstag gingen wir am Morgen nochmals auf einen Game-Drive, doch dieser endete schon kurze Zeit später, d.h. etwa 10 km vom Camp entfernt, mitten in der Wildnis, mit einer Panne: der Kühlriemen war aus der Rolle gesprungen, weshalb die Kühlung nicht mehr funktionierte. Wir schafften es zum Camp zurück, indem wir immer wieder ein Stückchen fuhren und dann etwa eine Viertelstunde warteten, bis der Motor abgekühlt war. Unser grosses Glück war, dass ein Mechaniker im Camp anwesend war, der nach kurzer Untersuchung herausfand, dass die Wasserpumpe kaputt war. Zum Glück hatte er per Zufall eine passende da. Nach zwei Stunden war diese eingebaut und wir konnten um 12 Uhr endlich frühstücken!


Danach fuhren wir weiter in den Moremi Nationalpark. Da die Route über das North Gate überschwemmt war, mussten wir über das South Gate fahren, was einen riesigen Umweg bedeutete! Bei Sandpisten dauert ein Umweg noch viel länger. So erreichten wir das Xakanaxa Camp erst nachts. Niemand war mehr da, zum Glück wussten wir, welcher Platz uns zugewiesen war. Nach noch späteren Znacht sanken wir müde in unsere Schlafsäcke!
Am Sonntagmorgen machten wir einen richtigen, gemütlichen Zmorge und wir fanden es schade, dass wir schon wieder gehen mussten. Als wir unsere Sachen zusammengepackt hatten und losfahren wollten, merkten wir, dass der Ländi wieder ein Problem hatte: diesmal die Lichtmaschine. Unser Glück war, dass es in der Nähe ein Camp hatte, das einen Mechaniker beschäftigte. Nach endlosem Warten und einem herausgefallenen Zahn von Lorena, durfte der Mechaniker (er musste auf das OK des Managements warten) einen Blick in den Motor werfen. Zum Glück war es kein schwerwiegendes Problem, so dass wir weiterfahren konnten. Wir entschieden uns deshalb, nicht die kürzeste Route zu nehmen, damit wir auch noch etwas bei Tag von diesem Park sehen konnten. Der Weg führte über vier „Brücken“, die ziemlich prekär waren… eine der Brücken haben wir zum Glück umfahren. Da die Pisten so schlecht waren (Sand, Schlamm, Wasser, Schotter) brauchten wir wiederum Stunden, bis wir müde und hungrig (das Brot war inzwischen ungeniessbar geworden) in Maun eintrafen. Von Lorena und Flurin


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